
20+ BIPOC-owned Indie Beauty Businesses aus DACH
Internationale Proteste, die Gerechtigkeit, Gleichheit und das Ende unnötiger Polizeigewalt – besonders gegen People von Color – fordern, halten seit Wochen an. Vor diesem Hintergrund wird noch einmal deutlich, wie wichtig es für unser Miteinander ist, zuzuhören, sich zu informieren, empathisch zu handeln, für andere einzustehen und aktiv Konversationen zu suchen. Es geht hier nämlich um viel mehr: Die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen, egal welcher ethnischen Herkunft.
Auch mit Blick auf die Beauty-Branche sollten Vielfalt und Individualität sehr viel stärker anerkannt werden. Wir widmen diesen Text 20 PoC-owned Indie Beauty Businesses aus DACH und teilen die Perspektiven von drei Gründerinnen.
2020 steht ganz im Zeichen des Wandels. Es ist das Jahr, das uns längst überfällige oder vielleicht auch lange ignorierte Fragen stellt. 2020 lässt uns näher zusammenrücken. Es bringt uns dazu, Ungleichheiten, gesellschaftliche Missstände und Ungerechtigkeiten – die leider noch immer bestehen – deutlich sichtbar zu machen und gegen sie vorzugehen. Denn allein so können wir eine Zukunft gestalten, in der wir die Individualität eines jeden einzelnen wertschätzen. Das gilt auch für die Beauty-Branche in DACH, die noch nicht so individuell und offen ist, wie sie oft vorzugeben scheint.
Um Individualität zelebrieren zu können, ist es entscheidend, die Vielfalt unser Gesellschaft bewusst wahrzunehmen. Deshalb richten wir in diesem Text ganz bewusst unseren Blick auf 20 PoC-owned Indie Beauty Businesses, und legen die Gedanken von drei Beauty-Brand-Gründerinnen offen, die am Wandel teilhaben.
“Meine kleine Schwester soll ein Magazin aufschlagen können, in dem schwarze Frauen zu sehen sind, und in dem genauso auch Beauty Brands gefeatured werden, die von schwarzen Frauen gegründet wurden.”
Jennifer Martens, Gründerin von ŌMAKA
„Ich wünsche mir, dass ich als schwarze Frau in einen Supermarkt oder eine Drogerie gehen kann und dort nachhaltige sowie umweltfreundliche Produkte finde, ohne dass ich nach einem Kompromissprodukt greifen muss. Momentan ist es so, dass man oft gesagt bekommt: ‚Nein, haben wir nicht, aber wir haben die und die Produkte.’ Ich bin also gezwungen, zu einer Alternative zu greifen, statt das exakt richtige Produkt für mich zu bekommen. Mit ŌMAKA habe ich das erste nachhaltige feste Shampoo für Afro-Haare in Deutschland lanciert, weil ich nicht fassen konnte, dass es so etwas noch nicht gibt. Mir wurde oft gesagt: ‚Mach es nicht, die Kaufkraft ist nicht da, der Markt ist nicht da.’ Aber das stimmt nicht. Ich werde nicht müde, KundInnen zu erklären, dass sich unsere Produkte nicht nur für Afro-Haare eignen, sondern zum Beispiel auch für lockiges Haar oder auch für trockenes Haar.
Um PoC-owned Businesses weiter zu etablieren, brauchen wir unbedingt den Support der Medien. Meine kleine Schwester soll ein Magazin aufschlagen können, in dem schwarze Frauen zu sehen sind, und in dem genauso auch Beauty-Brands gefeatured werden, die von schwarzen Frauen gegründet wurden. Ich höre immer wieder von Magazinen oder auch vom Einzelhandel: ‚Das ist nicht ganz unsere Zielgruppe. Ich weiß nicht, wie das ankommt. Das ist zu exotisch.’ Und als exotisch sollten PoC-Beauty-Businesses nicht mehr abgestempelt werden. Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass diese Unternehmen in dem Umfang gezeigt werden, wie andere Unternehmen auch. Denn wenn sich dahingehend etwas tut, hat auch eine nächste Generation von PoC Lust und Interesse, etwas zu verändern.
Übergeordnet geht es natürlich auch darum, was ich als schwarze Unternehmerin aktiv gegen Rassismus tun kann. Ich möchte mit meiner Brand auch für Diversität einstehen. Mein Traum ist es, eine Organisation mit gleichgesinnten UnternehmerInnen zu gründen, um gemeinsam Aufklärungsarbeit in Schulen oder auch in Unternehmen zu leisten.“

“Die Repräsentation von PoC und deren Unternehmen ist nicht nur wichtig, sondern ein aktiver Fortschritt für eine bessere Zukunft.”
Anita Yabo, Gründerin von Atina Cosmetics
„Schönheit und Wohlbefinden liegen sehr nah beieinander. Daher tragen Beauty-Produkte enorm dazu bei, wie selbstbewusst wir durchs Leben gehen. Was aber, wenn man als pubertierendes Mädchen mit seiner Clique durch Drogerien schlendert, um sein angespartes Taschengeld für Make-up oder Lidschatten auszugeben, und dann traurig feststellt, dass es für den eigenen Hauttyp nichts Passendes gibt? Gerade in so jungen Jahren prägen sich derartige Erlebnisse stark ein. Ich wünsche mir daher sehr, dass es für meine Kinder eines Tages normal ist, in den Geschäften oder Online-Shops eine große Vielfalt an Produkten zu finden, die auch sie ansprechen.
Doch leider scheinen wir noch ein ganzes Stück davon entfernt zu sein. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Abwarten und Tee trinken hier die falsche Einstellung ist. Aus diesem Grund habe ich 2019 Atina Cosmetics gegründet. Einen signifikanten Unterschied erreichen wir sicher nicht von heute auf morgen, dessen bin ich mir bewusst. Dennoch lohnt es sich, dranzubleiben. Die Repräsentation von PoCsund deren Unternehmen ist nicht nur wichtig, sondern ein aktiver Fortschritt für eine bessere Zukunft.“

“Es muss sich in allen Köpfen verankern, dass PoC-Businesses genauso gut performen, wie alle anderen Unternehmen auch.”
Mariam Guédé, Gründerin von Miacosa
„Es ist enorm wichtig, in den Medien und vor allem auch auf Social Media zu erläutern, dass es speziell Unternehmen gibt, die sich auf Beauty-Produkte für dunkelhäutige Menschen spezialisiert haben. Ich denke, es muss sich in allen Köpfen verankern, dass PoC-Businesses genauso gut performen, wie alle anderen Unternehmen auch.
Die Branche kann inklusiv werden, wenn die gesamte Community – nicht nur People of Color, sondern Menschen jeglicher Herkunft und Hautfarbe – sich besonders dafür einsetzt, ihre Beautyprodukte von PoC-Businesses zu erwerben. Ich finde, es ist ganz wichtig, sich in der Beautyindustrie kontinuierlich gegenseitig zu unterstützen. Und ich bin davon überzeugt, dass es in dieser Branche genug Platz für jeden Einzelnen gibt.“

#supportblackbusiness:
20+ BIPOC-owned Indie Beauty-Businesses aus Deutschland, Österreich & der Schweiz
Indie Beauty Brands
Unrefined Riches (@unrefinedriches) | Skincare
Afrolocke (@afrolocke.de) | Haircare
ŌMAKA (@omaka.de) | Haircare
Miacosa (@miacosa) | Skincare
Jona Curly Hair Care (@jona_curlyhaircare) | Beauty Accessories
KCL Cosmetics (@kcl_cosmetics) | Haircare
Atina Cosmetics (@atinacosmetics) | Skincare
Lasoyi (@lasoyi_official) | Skincare
Sheandoun (@sheandoun) | Skincare
Rekonect (@rekonect.official – launching soon) | Skincare
Anissa Lashes and More (@anissalashes) | Wimpern
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Ikemian (@ikemian_official) | Haircare
Gabriella’s Cosmetics (@gabriellascosmetics) | Dekorative Kosmetik
Indie Beauty Marketplaces, Online-Shops & Plattformen
Bemenia (@bemenia_deutschland) | Beauty Online-Shop
Curl Con (@thecurlcon) | Afro Hair & Lifestyle Eventreihe
Koils Kurls (@koilskurls) | Haircare Online-Shop
Afroshoppe (@afroshoppe) | Beauty Online-Shop
Evrybe (@evrybe_de) | Haircare Online-Shop
Nafrobox (@nafrobox) | Beauty Box
O-Xum Marketplace (@oxummarketplace) | Online-Shop mit eigener Skincare-Linie
Karité Classics Workshops (@kariteclassics) | Hair Workshops
Wir freuen uns sehr, noch mehr BIPOC-owned Indie Beauty Businesses zu entdecken. Sie kennen Brands, Shops oder Entrepreneure? Schreiben Sie mir gern an sophia@beautyindependent.de.
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